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Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen von bestimmten Persönlichkeitsstilen. Die Muster im Erleben und Verhalten weichen deutlich von den soziokulturellen Erwartungen ab. Die Betroffenen leiden selbst sehr unter der Erkrankung und sind im privaten oder beruflichen Bereich deutlich beeinträchtigt. Außerdem kann es zu Konflikten und Problemen mit anderen Menschen kommen. Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Persönlichkeitsstörungen.
Die Erkrankung beginnt meist in der Kindheit und Jugend oder dem frühen Erwachsenenalter. In etwa 5 Prozent bis 10 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Persönlichkeitsstörung.
Es wird angenommen, dass die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen auf eine komplexe Wechselwirkung von (früh-)kindlichen Entwicklungs- und Sozialisationserfahrungen sowie genetischen und hirnorganischen Faktoren zurückzuführen ist. Traumatische Erlebnisse, insbesondere Missbrauch und Misshandlungen sowie die emotionale Vernachlässigung durch die Eltern beziehungsweise Bindungspersonen stellen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung dar.
Die emotional instabile Persönlichkeitsstörung gehört zu den häufigsten Persönlichkeitsstörungen. Es können zwei Formen, der impulsive Typus und der Borderline-Typus unterschieden werden. Während der impulsive Typus durch starke Stimmungsschwankungen und eine mangelnde Impulskontrolle gekennzeichnet ist, geht der Borderline-Typus zusätzlich mit einem instabilen Selbstbild, sehr intensiven, aber wenig beständigen Beziehungen und einem Gefühl der inneren Leere einher. Zudem kommt es oft zu Selbstverletzungen oder anderen selbstschädigenden Verhaltensweisen.
Weitere Persönlichkeitsstörungen sind unter anderem
In der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen empfiehlt sich eine ambulante Psychotherapie, die gegebenenfalls durch eine medikamentöse Therapie begleitet wird.
Die Behandlung wird über einen längeren Zeitraum angesetzt und konzentriert sich unter anderem auf die Bearbeitung möglicher Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen und Strategien im Umgang mit schwierigen Lebenssituationen.
Für die meisten Störungsformen gibt es eigene Behandlungskonzepte, die spezifisch auf die jeweiligen Besonderheiten eingehen. Bei schwereren Verläufen ist mitunter eine stationäre Therapie nötig.